Wortbühne
Aufwachen, Morgenkaffee, bisschen Plauschen
Nach so einer Festivalnacht ist das Gesicht entstellt, der Bumsköppi brummt und die Laune pendelt zwischen “Ich will zurück ins Bett” und “Wann öffnen die Bühnen wieder?” Wir verstehen euch. Uns geht’s genauso. Darum lasst uns doch zusammen in den Tag starten. Gegenseitige Motivation und so. Und wenn man sieht, dass die Sitznachbar*innen genauso durchhängen, fühlt man sich schon gleich viel besser.
Freitag & Samstag
11:30-12:30
So ein Morgen auf einem Festival kann schon fordernd sein. Die Nacht war entweder zu kalt oder zu heiß, meistens zu kurz, eine aufweckende Dusche ist dringend nötig, das Camp sieht möhlig aus und der Blick in den Spiegel lässt ähnliche Worte in den Sinn kommen.
Da hilft es, sich zu sammeln, sich innerlich und äußerlich zu ordnen, um ruhig & entspannt in den Tag zu starten. Warum machen wir das denn nicht alle gemeinsam? Bei der Immergut Frühstücksrunde bringen wir euch am Freitag und Samstag auf den neuesten Stand. Egal, ob zum Wetter, die neuesten Entwicklungen im Line-up, brandheißer Klatsch und Tratsch der letzten Nacht oder aber Trends auf Twitter und TikTok, die ihr in den letzten 24 Stunden verpasst habt.
Gemeinsam mit Künstler*innen wie Team Scheiße, Power Plush, Das Paradies oder Benjamin Fredrich, dem immergutrocken e.V. und einigen anderen Personen, die das Festival zu dem machen, was es ist, und natürlich euch, den Gäst*innen, sprechen wir eine Stunde über das, was kommen wird und das, was war.
Moderation:
Freitag
13:00-14:00
Diversität erhält mehr und mehr an Bedeutung. Kunst und Kultur und insbesondere die Musikbranche spielen dabei eine wichtige Rolle, wirken sie doch oft als Multiplikator oder Plattform für gesellschaftlichen Wandel. Diversität ist der Kreativität nachweislich zuträglich. Deutschland ist ein plurales Land. Und trotzdem sehen wir bei Festivals auf und hinter der Bühne vor allem weiße, cis-männliche, nicht-behinderte Personen während Diskriminierungen zum Festivalalltag vieler Menschen gehören.
Vor drei Jahren sprachen wir auf der Wortbühne über Geschlechterungleichheiten. Doch nicht nur Frauen sind unterrepräsentiert und erleben Benachteiligungen. Spiegel der Gesellschaft? Wohl nicht.
Warum ist ein diverses Line-up überhaupt erstrebenswert? Welche Verantwortung tragen Veranstalter*innen? Und welche Rolle spielt Awareness-Arbeit auf Festivals?
Panelist*innen:
Kem (KEROSIN95/My Ugly Clementine)
Pamela Owusu-Brenyah (Kuratorin Pop-Kultur Festival / Gründerin Afro x Pop)
Sarah Bergmann (Vorstand, Act Aware & New Work Coach)
Vanessa Cutraro (Bookerin & Geschäftsführung, Buback)
Moderation: Henrike Schröder (Redakteurin, Höme – für Festivals)
Freitag
14:30-15:30
Kreatives Arbeiten, spannende Leute, Backstage mit den Stars, niemals Langeweile – das Musikbusiness hat gemeinhin das Image eines glanzvollen Traumjobs. Doch bei all dem Prestige, haben die Branche und ihre Gepflogenheiten erhebliche negative Auswirkungen auf ihre Akteur*innen – insbesondere deren psychische Gesundheit.
Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass 3/4 der befragten Musiker*innen mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Und diese Probleme betreffen selbstverständlich nicht nur die, die im Rampenlicht stehen. So könnte die Aufzählung auch lauten: unregelmäßige Arbeitszeiten, prekäre Arbeitsverhältnisse mit oftmals mehreren Jobs gleichzeitig, immer erreichbar sein, immenser Druck. Die Musikbranche ist zudem oft von Alkohol- und Drogenkonsum, Schlafmangel und ungesunden Essgewohnheiten geprägt. Hinzu kommt der Druck auch abseits von Konzerten ständig in sozialen Medien performen zu müssen.
Warum ist gerade die Musikbranche so ein schwieriges Umfeld? Welche Auswirkungen hatte die Pandemie? Was muss sich ändern, um eine gesündere Atmosphäre für alle zu schaffen?
Panelist*innen:
Ferdinand Kirch (nand)
Franziska Koletzki-Lauter (Diplom-Psychologin & Musikerin)
Tim Böning (Gründer, Der Bomber der Herzen)
Moderation: Isabel Roudsarabi (Chefredakteurin, Höme - Für Festivals)
Samstag
13:00-14:00
Die Musikbranche mag nicht die erste sein, die uns einfällt, wenn wir vom Klimawandel sprechen. 2019 haben wir uns auf der Wortbühne der Ökobilanz von Festivals gewidmet, dieses Mal richten wir unseren Blick auf einen anderen Aspekt: Bands und DJs jetten um die Welt, nehmen lange Flugreisen auf sich und verschicken ihr Equipment quer durch die Welt – manchmal nur für ein einziges Konzert. Fans reisen für Veranstaltungen ebenfalls oft von weit her an.
Sollen Musiker*innen und all ihr Equipment nur noch mit der Bahn auf Tour gehen? Und damit als verantwortungsbewusste öffentliche Personen mit gutem Beispiel voran gehen? Ja, auch Musiker*innen, Veranstalter*innen, Labelbetreiber*innen, Fans und andere Akteure der Musikbranche sind Teil einer vernetzten Welt. Auch ihre Strukturen und Praktiken haben Einfluss auf die Umwelt. Welche dies sind und welche Veränderungen nötig und "angemessen" sind, besprechen wir in diesem Panel.
Panelist*innen:
Bernd Neff (Geschäftsführer Berlin Travel Festival)
Fine Stammnitz (Sustainability Consultant/Green Touring Network)
Lucas Wojatschke (Drummer, Die Kerzen)
Tine Theurich (Music Declares Emergency Germany/SUPERUNKNOWN)
Moderation: Anne Breitsprecher (Online-Redakteurin, Univations)
Samstag
14:30-15:30
Sprache ist Macht, denn wer spricht, kann etwas verändern. Sprache kann Grenzen einreißen, aber genauso auch aufbauen oder zementieren. Sprache kann teilen oder verbinden, kann Hoffnung oder Hass streuen. Also lasst uns über Sprache reden, genauer gesagt Sprache in der (Pop-)Musik. Denn Sprache scheint nicht nur von Land zu Land oder von Kultur zu Kultur unterschiedlich wahrgenommen zu werden sondern auch von Genre zu Genre.
Welchen Effekt hat Sprache bzw. haben die Texte auf das Publikum? Können oder müssen sich Künstler*innen an gesellschaftliche Normen halten oder ist Kunst nicht erst recht die Form der Auslotung von Grenzen? Was darf und darf nicht mehr gesagt werden?
Panelist*innen:
Ben Rodenberg (Booker, Gastspielreisen)Freie
Daniela Ammermann (Journalistin & Moderatorin)
Tobias Ginsburg (Autor & Theaterregisseur)
Moderation: Anne Breitsprecher (Online-Redakteurin, Univations)