
Tobias Ginsburg
In meiner Lieblingsbibliothek gibt es etwas unscheinbar das “Bestseller”-Regal und während ich in letzter Zeit dort vor allem die kitschigen New Adult Roman Cover sehe, stand er dann plötzlich dazwischen, nicht ganz so shiny: Tobias Ginsburg. Kurz an Serge und Charlotte gedacht … moi non plus. Aber! Für “Die letzten Männer des Westens: Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats” ist der Theaterregisseur und Autor Ginsburg ein Jahr lang undercover abgetaucht und ist auf rechtsradikale Burschenschaften, Fascho Rap, Trolle und Incels gestoßen. Uff. „Der westliche Mann wird unterdrückt und verweiblicht, er ist vom Aussterben bedroht.” So klingt der immer lauter werdende Kriegsschrei der Antifeministen, der zu einem Mantra der wieder erstarkenden Rechten geworden ist. Doppel-Uff. Tobias hat versucht, herauszufinden, wo diese Ängste und all der Hass herkommen. Dabei ist eine beklemmende und erschreckende Geschichte entstanden, die vor allem so berührt, weil all das wirklich passiert.