Max Richard Leßmann
Ich habe ein sehr großes Talent dafür, Dinge zu verlieren. Insbesondere Bücher. Heißt: ich weiß ganz genau, dass ein Leßmann in dieser Wohnung ist, aber wo genau? Es wird der zufällige Fund in einigen Monaten zeigen. Macht aber nichts, denn schließlich habe ich „Sylter Welle” vor nicht allzu langer Zeit aufgesogen und zusammen mit Oma Lore und Opa Ludwig (und Apfelringen) den Wellen getrotzt. Natürlich vermisse ich auch meine Oma, Ferien und Heimeligkeit zwischen dicken Decken, weichen Wangen und Kuchen. Aber zurück zum Anfang: als ich meine Bücher noch finden konnte und keine TikTok gestörte Aufmerksamkeitsmacke mein Leben in scheinbarem Chaos versinken ließ, da hat Max Richard Leßmann bereits mit seiner Band Vierkanttretlager auf dem Immergut gespielt. 2012 war das. Musik ist immer noch das Ding von Max, solo und inzwischen auch viel im Hintergrund als Texter für Casper, OK Kid oder Lina Maly. Und dann ist da noch die Geschichte mit den Promis: zusammen mit Visa Vie versorgt er uns wöchentlich (wenn nicht sogar täglich zum Dschungelcamp, PS: Iltis) im Podcast Radio Island mit News aus dem Trash-TV Kosmos. Herrlich! Auf Instagram gibt es seit Jahren Gedichte, die Sammlung „Liebe in Zeiten der Follower” bringt sie auch ins heimische Bücherregal. Mit „Sylter Welle”, dem ersten Roman, schafft Max nicht nur eine berührende Geschichte für die Großeltern, sondern stellt vor allem uns allen die Frage: Würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wären sie nicht mit uns verwandt? Finden wir es heraus, auf dem Birkenhain, 12 Jahre hat es für die Rückkehr gebraucht.