Miriam Davoudvandi
Neu erlernen, überdenken, fühlen, Perspektiven wechseln, Tellerrand und besser werden … praktischerweise geht das in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Viele Bereiche davon hat das Who is Who der klugen Köpfe unserer Zeit in fünfzehn Essays in Unlearn Patriarchy beleuchtet. Soweit so toll, jetzt endet es aber nicht bei diesen fünfzehn Beiträgen. Mit Teil 2 von Unlearn Patriarchy erscheint Mitte März der Folgeband der feministischen Anthologie. Den hartnäckigen Prägungen unserer Gesellschaft geht es erneut an den Kragen. Die feministischen Autor*innen beschäftigen sich dabei aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit dem Patriarchat. Die Beiträge liefern Einblicke in persönliche Geschichten, kommen aber auch mit Zahlen und Fakten, die schockieren und zum Nachdenken animieren. Die zentrale Frage: wie kann eine Gesellschaft ohne patriarchale Rollenzuschreibungen und toxische Strukturen aussehen und wie der gemeinsame Weg dorthin gestaltet werden? Warum ist das so und warum checken wir es oftmals eigentlich nicht? Unlearn Patriarchy tut weh, ok. Aber es hilft uns zu wachsen, mit Mustern zu brechen und Strukturen zu erkennen. Das Vertraute einfach mal in Frage stellen, let’s go! Es ist höchste Zeit. Mit „unlearn mental health” kommt nun (endlich) Miriam Davoudvandi aufs Immergut. Die Moderatorin, Journalistin und DJ stellt sonst Fragen, die dem Gegenüber den Raum geben, offen und verletzlich zu sein. Alles nicht Pustekuchen. In ihrem Podcast Danke, gut. Der Podcast über Pop und Psyche beispielsweise trifft sie Menschen aus der Popkultur und spricht mit ihnen über alles, was mit Mental Health und Psyche zu tun hat. Das liest sich einerseits wie ein Best-of Immergut mit Namen wie Giant Rooks, Drangsal oder Casper, andererseits leider wie ein richtiges Problem. Es geht um Essstörungen, ADHS, Alkoholsucht und Mobbing. Viele Menschen leiden, nur sprechen oder zuhören will niemand so recht, dabei kommt beinahe jede*r im Leben selbst, im eigenen Umfeld oder durch Popkultur mit diesen Themen in Berührung. Welche patriarchalen Strukturen wir dazu überwinden sollten und wie wir alle internalisiertes Verhalten dazu verlernen, lauschen wir dann am Festivaldonnerstag auf der Wortbühne. Und bis dahin üben wir aber schon einmal auf die Frage „Wie geht’s dir?” nicht nur mit „Danke, gut” zu antworten, sondern auch mal ehrlich zu sein.