Billy Nomates von der Seite sich nach hinten beugend

Billy Nomates

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Billy Nomates
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Sepp

Ist “coole Socke” noch ein Begriff? Das Internet scheint sich nicht so sicher zu sein. Im Urban Dictionary gibt es ein paar Hinweise, schlimmer ist jedoch, dass es zahlreiche Threads bei “Gute Frage” gibt. Ah ja, ein Song von Udo Lindenberg macht’s auch nicht besser. Mir will diese Bezeichnung dennoch nicht so recht aus dem Kopf, wenn ich an Billy Nomates denke.

Billy Nomates ist eine coole Socke. Punkt. Mag der Begriff altbacken sein, so beschreibt er die Bühnenpersönlichkeit Billy Nomates ziemlich perfekt: schnörkellose Musik und fein beobachtete, direkte Texte gepaart mit elektrisierender Energie auf der Bühne und ein “Mir egal, was du denkst, ich mach’s eben”. Ein Laptop voller Beats und eine Bühne reichen aus. Es klingt nach einem Local Pub mit dunkler Holzoptik. Die Menschen in den Songs von Billy Nomates stehen mit einem Pint an der Bar.

Hinter dem musikalischen Alter Ego steht Tor Maries, die sich nach einem Gig der Sleaford Mods entschieden hat, ihre Wahrnehmung der Gesellschaft auf die Bühne zu bringen. Ende der 2010er im Post-Brexit-Referendum England und in Bristol lebend keine schlechte Idee. Die erste Single “No” ein Mittelfinger als rohes, musikalisches Manifest zur rechten Zeit: “No is my greatest resistance”. Es erinnert an das sarkastisch-heuchlerische “Choose Life” aus “Trainspotting” in den 1990er. Ihre Version des Postpunks ist geprägt durch einen Sprechgesang, der zornig, wütend und ohne Entkommen für das Publikum die wabernden Beats durchdringt. Das erinnert durchaus an die Sleaford Mods, mit denen Billy Nomates bereits mehrfach erfolgreich zusammengearbeitet hat. A perfect match. Doch während James Williamson von den Sleaford Mods seine Wut Armut, Gentrifizierung oder Ungerechtigkeit statisch ins Mikrofon und Publikum schreit bringt Billy Nomates ihre Aussage mit unendlich viel Bewegungsenergie auf die Bühne. Kein Entkommen. Auf dem aktuellen Album ist die rohe, puristische Form geschliffen wurden – erzählerischer, aber ganz ohne Pop-Wave-Sounds geht’s nicht. Musikalisch interessant für einige der Songs, auch wenn’s vielleicht ein bisschen weniger Pub ist. Macht aber nix, denn Billy Nomates steht trotzdem auf der Bühne. “Everybody twist for me. Well c’min and crack your knees honey.” Kann ich mit leben. Anschauen!


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